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Katzenfangen und die Folgen

Katzenfangen und die Folgen

Mitte März 2021 bekam der Tierschutzverein Halberstadt einen Anruf: Kriminelle sind am Werk, mit einem schwarzen VW-Bus werden Katzen weggefangen! Bitte kümmert Euch sofort darum! Wir kümmerten uns, mehr als der Anrufer ahnte.

Was der Anrufer natürlich nicht wusste ist, dass MULE ( das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie ) im Land Sachsen Anhalt Kosten als Unterstützung für Tierschutzvereine zur Kastration und Kennzeichnung von herrenlosen Katzen übernommen hat, um das Katzenelend auf den Straßen einzudämmen. Nach Schätzungen leben in Deutschland etwa 2 Millionen verwilderte Hauskatzen auf der Straße, davon etwa 100.000 in Sachsen Anhalt, so Dr. Marco König, Tierschutzbeauftragter des Landes. Ohne Fürsorge und menschliche Hilfe sind diese Katzen häufig schlecht genährt, krank oder verletzt, erläutert er das Problem.

Tierschutzvereine, zu denen auch Halberstadt gehört, übernehmen deshalb seit Jahren je nach ihren finanziellen Möglichkeiten die Aufgaben, diese Katzen kastrieren zu lassen, um ihre weitere Population und noch mehr Tierleid zu verhindern.

Die Aktion des Landwirtschaftsministeriums zur Übernahme von Ausgaben für die Kastration von herrenlosen Katzen aus den Haushaltsjahren 2020 und 2021 war festgelegt für den Herbst 2020 und das Frühjahr 2021. Den Vereinen waren Zuschüsse bewilligt worden, die sie zeitnah ausschöpfen und abrechnen konnten.

Für uns als Tierschutzverein Halberstadt begann eine große Arbeit, die mit der Auflistung der Anzahl der unkastrierten Katzen an bekannten Futterstellen begann. Zunächst mussten wir uns die Unterstützung von Tierärzten sichern, sich an dem Projekt zu beteiligen. Dann musste die verlässliche Zusammenarbeit mit den Tierfreunden an den Futterstellen abgesprochen werden. Diese umfangreiche Vorarbeit übernahmen Kirsten Feldheim und Torsten Schmidt.

Schwierig war das Einfangen der Katzen. Dazu gab es ehrenamtliche Hilfe von Anke Kaulfuß und Elly Keller vom Verein „sommerhuskatte“ aus dem Bundesland Hessen, in diesem Jahr so wie auch im vorigen Jahr.

Katzen in Lebendfallen einfangen, Katzen zum Tierarzt bringen, sie nach der Kastration und dem Kennzeichnen mit einem Transponder dort wieder abholen, sie eine Nacht zum Ausschlafen beherbergen und betreuen, am nächsten Tag zu den Futterstellen zurück bringen, Fallen, Katzengeschirr und Katzentoiletten säubern, die Lebendfallen für die nächste Fangaktion einrichten und dann wieder Abfahrt zur nächsten Futterstelle – das war die praktische Seite der Aktion, ein leidenschaftliches Engagement der beiden Frauen für Straßenkatzen. Unterstützt wurden sie dabei mit den notwendigen organisatorischen und schriftlichen Arbeiten von Kirsten Feldheim und Torsten Schmidt. Beide hatten unter anderem auch das Ausfüllen und Abschicken von Anmeldeformularen für das Haustierregister mit den Daten und der Chipnummer für jede einzelne Katze übernommen, ebenso das Einholen der Bestätigungen deren Registrierung.

Diese Unterlagen zusammen mit der jeweiligen Tierarztrechnung wurden dann vom Vorstand des Tierschutzvereins an den Landesverband Sachsen-Anhalt  nach Magdeburg als Antrag zur Kostenrückerstattung geschickt. In Magdeburg wurden alle Abrechnungsunterlagen geprüft und die verauslagten Tierarztkosten zur Rückzahlung angewiesen. Eine wochenlange Arbeit von Frau Karl-Sy, der alle Unterlagen der Tierschutzvereine im Land Sachsen-Anhalt zur Bearbeitung vorlagen, die sich an der MULE-Aktion beteiligt haben. Gezahlt wurden wie vereinbart die Kosten für die Kastrationen und die Kennzeichnungen mit Mikrochips, nicht aber die Mehrwertsteuern. Deshalb ist der Tierschutzverein Halberstadt allen Tierfreunden sehr dankbar, die mit zweckgebundenen Spenden für die Mehrwertsteuern den Verein unterstützt haben.

Dankbar ist er sämtlichen Beteiligten für das Gelingen dieser Aktion. „Die Straße ist grausam, Kastration harmlos!“ mahnt der Deutsche Tierschutzbund und macht damit auf das Elend der Straßenkatzen aufmerksam.

In Halberstadt und seinen Ortsteilen wurden 2020 im Oktober und November  51 Katzen und 31 Kater, in diesem Jahr im Februar und März 26 Katzen und 21 Kater kastriert und gechipt. Diese ehemaligen Hauskatzen und ihre Nachfahren sind Katzen, die um zu überleben Zuflucht an Futterstellen suchen. 

Anke Kaulfuß war für diese Katzen mit ihrem privaten Auto unterwegs, einem schwarzen VW-Bus.

Auch von anderen Tierschutzvereinen in der Nachbarschaft wurden Katzen von Futterstellen im Rahmen dieser Aktion des Landwirtschaftsministeriums Sachsen-Anhalt kastriert und gechipt. Allen voran der noch junge Verein „Straßentiger Wegeleben e.V.“, der mit seiner engagierten Tierschutzarbeit vielen Katzen beim Überleben hilft. Insgesamt wurden allein im März 2021 in unserem Landkreis 106 Katzen eingefangen und kastriert.

Wir machen weiter, auch wenn die Aktion über das Landwirtschaftsministerium am 8. April erst einmal beendet wurde. Wer dem Tierschutzverein Haberstadt zweckgebunden für Kastrationen frei lebender Katzen in Halberstadt und in seinen Ortsteilen Geld spenden möchte, wir freuen uns über jeden Euro. Unsere Kontonummer ist bei der Harzsparkasse, IBAN DE55 8105 2000 0360 082 785.

 

Vorstand Tierschutzverein Halberstadt e.V.

Waltraud Hammer

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